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Die Wiedergeburt von Omega-Chapter 621: Ein dunkler Turm (Kap.622)
Chapter 621: Ein dunkler Turm (Kap.622)
Ein schmerzvolles Grunzen entrang sich Xenons Kehle, als seine Augen langsam aufblinzelten. Er kneifte sie zusammen und brauchte einen Moment, um sich an das seltsame, dämmrige rote Licht zu gewöhnen. Als seine Sicht sich klärte, fand er sich unter einer unbekannten Decke wieder.
Er lag in einem Raum, dessen Wände aus purem Stein gefertigt waren, nackte Steinmauern, die ihm vollkommen fremd erschienen. Rötlich glimmende Edelsteine sorgten für die unheimliche Beleuchtung und durchzogen die Wände.
Xenon hatte es sich auf einem ungewöhnlich harten und unbequemen Lager gemütlich gemacht – es war offensichtlich ein Bett, denn eine unnötig schwere Decke bedeckte ihn bis zum Kinn.
Leicht die Stirn runzelnd versuchte Xenon sich aufzurichten, doch ein scharfer Schmerz jagte durch seinen Rücken und nahm seinen Ursprung in der Wirbelsäule.
Xenon stöhnte leise und prüfte innerlich seine Verletzungen. "Ich muss heftig abgestürzt sein...", murmelte er und bemerkte, dass seine gesamte Wirbelsäule und seine Beine sich anfühlten, als wären sie in vielerlei seltsamen Winkeln gebrochen.
Auch andere Körperstellen schmerzten und deuteten darauf hin, dass er an mehreren Orten verletzt war. Xenon bemerkte zudem, dass er bereits am Heilen war, und zwar erstaunlich schnell; er konnte fast spüren, wie Knochen und Sehnen sich abmühten, im Inneren wieder zusammenzuwachsen – diese Empfindsamkeit für seinen eigenen körperlichen Zustand fand er besonders ungewöhnlich.
Obwohl die Heilung bereits eingesetzt hatte, war sein Zustand immer noch ziemlich zerzaust. Als Xenon einen weiteren Versuch startete, sich aufzusetzen, presste er die Zähne zusammen und zwang sich nach oben, sank jedoch wieder auf das Bett zurück, als seine Muskeln sich unter unerträglichen Schmerzen verkrampften.
"Schuppen...", keuchte Xenon schmerzgeplagt, gerade als er einen weiteren Anlauf nahm.
In diesem Moment wurde er jedoch von einer Stimme unterbrochen:
"Was machst du da?!" Die Stimme drang an sein Ohr, gleich nachdem sich die Tür geöffnet hatte.
"Du solltest dich noch nicht bewegen; du könntest dich noch mehr verletzen, wenn du es erzwingst", tadelte die Stimme in einem viel sanfteren Tonfall.
Xenon wandte den Kopf zur Tür, wo eine seltsam aussehende junge Frau auf ihn zukam. Sie trug ein einfaches schwarzes Kleid, das ihr ein wenig zu groß schien.
Sie war eine Frau, dessen war man sich durch ihre Silhouette sicher. Aber Xenon wusste nicht, wie er die eisernen Vollgesichtsmaske, die ihre Züge verhüllte, anders bezeichnen sollte als befremdlich.
Xenon kannte keine Art oder Clans innerhalb der Festung, die solch eigentümliche Trachten trugen, und schlimmer noch: Er konnte keinen Geruch an der Frau feststellen.
’Sie hat keinen Geruch...’, stellte Xenon fest, eine höchst merkwürdige Tatsache, und das bedeutete auch, dass es unmöglich war, allein anhand ihrer körperlichen Merkmale zu sagen, zu welcher Spezies sie gehörte.
Xenon zog die Stirn in Falten, als die seltsame Frau an seinem Bett innehielt. Sie streckte die Hand aus, um die Decke über ihm zurechtzurücken.
Ihre Hände erstarrten jedoch mitten in der Bewegung, als sie Xenons kalten Blick begegnete, der wortlos herausforderte, ihn zu berühren, wenn sie des Lebens überdrüssig war.
"Wer bist du?", fragte Xenon in einem düsteren Tonfall, seine Augen verengten sich zu einem hasserfüllten Starren.
Xenon war nicht aufgelegt, Kontakte zu knüpfen. Er musste zu Jian und dann zurück zu Neveah, und er wusste nicht einmal, wo er sich befand oder wie er dorthin kommen sollte, wo er hin musste.
Erst in diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er wirklich nicht wusste, wo er war, denn alles, an was er sich erinnern konnte, waren die überall verstreuten Portalfragmente und das blendend helle Licht, als das Portal zum Leben erwachte.
’Verothrax!’, dachte Xenon und erinnerte sich, dass er nicht allein gewesen war.Xenon verengte misstrauisch seine Augen, als er Verothrax nicht mehr sehen konnte.
"Wo ist Verothrax?!" verlangte Xenon barsch.
Die seltsam aussehende Frau zuckte zurück, als wäre sie sichtlich verletzt von Xenons Tonfall.
"Ich heiße Ida. Keine Angst, ich habe keine bösen Absichten... Ich habe euch beide schwer verletzt gefunden und konnte euch nicht draußen lassen, als sich die Nacht näherte," erklärte die fremdartig aussehende Frau mit zitternder Stimme.
"Dein Name ist mir gleichgültig. Was bist du? Und wohin hast du Verothrax gebracht?" fragte Xenon kalt.
"Ich habe deinen Freund nirgendwo hingebracht und ich besitze nicht mal die Fähigkeit dazu..." sagte Ida mit unsicherer Stimme.
"Außer mir ist niemand hier draußen, es ist unmöglich, dass ich deinen Freund woanders hingebracht hätte. Er ist immer noch bewusstlos und liegt im Nebenzimmer," erläuterte Ida.
Daraufhin verengte Xenon noch misstrauischer die Augen.
"Du hast die erste Frage nicht beantwortet. Was bist du?! Eine Fee? Angehörige des Meervolks?! Eine Nymphe?! Und warum riechst du nach nichts?!" zischte Xenon.
Erneut trat Ida einen Schritt zurück und zitterte merklich.
"Ich... ich kann darauf keine Antwort geben..." stammelte Ida ängstlich.
Xenons Blick wurde noch dunkler und er richtete sich jählings auf, wobei er den Schmerz in seiner Wirbelsäule ignorierte.
"Tu das nicht! Deine Wunden sind zu schwer, du solltest dich überhaupt nicht bewegen, sonst wird es nur schlimmer!" rief Ida entsetzt.
"Du hast nicht das Recht, dich jetzt um mein Wohlergehen zu sorgen," entgegnete Xenon nüchtern.
"Ich... ich kann nicht antworten, nicht weil ich nicht will, sondern weil ich selbst nicht weiß!" rief Ida eilig, gerade als Xenon sich erhob.
Sie sprang quer durch das Zimmer und kauerte sich in eine Ecke, weit genug von Xenon entfernt, lief jedoch nicht zur Tür.
"Du... du weißt nicht, was du bist?" fragte Xenon langsam, unsicher, ob er richtig gehört hatte.
Allerdings konnte Xenon, aus welchem Grund auch immer, keine Lüge oder Unehrlichkeit in dem Tonfall der Frau erkennen.
"Wie ist das überhaupt möglich?" fragte Xenon düster.
"Ich... ich bin mir nicht sicher..." stotterte sie, völlig verängstigt, während sie Xenon aufmerksam beobachtete.
"Weißt du denn, was ich bin?" fragte Xenon misstrauisch.
Sie schüttelte langsam den Kopf und Xenon zog eine Augenbraue hoch.
"Wo befinden wir uns überhaupt?" hakte Xenon nach.
"In einem... Turm... einem dunklen, schrecklichen Turm..." erwiderte Ida mit leiser, quälender Stimme.
"Ein dunkler Turm... Schattenturm..." erkannte Xenon mit finsterer Miene.
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